Zeitzeugen berichten im Bergbaumuseum über ihre Erlebnisse im Steinkohlenbergbau
Oelsnitz (AL). Das Bergbaumuseum Oelsnitz beteiligt sich mit einer außergewöhnlichen Aktion am 33. Internationalen Museumstag am 16. Mai. Unter dem Motto „Museen für ein gesellschaftliches Miteinander" wird zwischen 1o und 16 Uhr dazu eingeladen, mit ehemaligen Bergleuten und Mitarbeitern des KarlLiebknecht Schachtes ins Gespräch zu kommen.
Zu den Zeitzeugen des Steinkohlenbergbaus gehört Manfred Meischner aus Lichtenstein. Der 77-Jährige ,war zwischen 1952 und 1968 auf dem Deutschlandschacht in Oelsnitz tätig, ab 1960 als Steiger nach dem Studium an der Bergingenieurschule in Zwickau. In seinem Besitz neben Erinnerungsstücken aus der Arbeit des teilweise gefährlichen wie spannenden Steinkohlenbergbaus die Verfügung 11/67. „Darin waren die sozialpolitischen Maßnahmen verankert, die mit der schrittweisen Einstellung des Steinkohlenbergbaus ab 1967 einhergingen", erinnerte sich der Steiger.
Damals mussten mit 10.000 Bergleuten persönliche Gespräche geführt werden, in welchen Berufszweigen sie eingesetzt werden sollten.
„An diesem Tag gibt es auch die Möglichkeit, alte Gerätschaften aus dem Bergbau oder historische Fotografien einmal mitzubringen und durch fachkundige Personen bestimmen zu lassen", informierte Museumsleiter Jan Färber.
Wer sein Utensil nicht mehr benötigt, kann sie gern dem Bergbaumuseum zur Aufbewahrung überlassen.
Manfred Meischner mit Erinnerungsstücken aus seiner Bergbautätigkeit. Darunter neben dem Steigerhelm aus Leder, dem Steigerhäckel sowie Wetterlampe, Steigerlampe und die „Bombe" (v.r.) auch die Verfügung 11/67, -Foto: LeischelFreie
„Mit 10.000 Bergleuten
mussten persönliche
Gespräche geführt werden."
Manfred Meischner
Zeitzeuge
BLICK vom 05. Mai 2010