In Oelsnitz/Erzgebirge ist gestern ein öffentlicher Fitnesspark vorrangig für ältere Menschen eröffnet worden. Die aus China stammende Idee erfreut sich seit der Jahrtausendwende in ganz Europa eines zunehmenden Interesses. Acht chromblitzende Geräte eines Hamburger Herstellers zum Preis von insgesamt 57.000 Euro wurden zu Füßen einer Halde des Steinkohlenbergbaus aufgestellt und von aktiven Seniorinnen der örtlichen Begegnungsstätte der Volkssolidarität (im Bild: Renate Treml aus Oelsnitz) eingeweiht. Die Europäische Union förderte die Investition aus ihrem Fonds für regionale Entwicklung mit einem Zuschuss von 75 Prozent. Das Konzept hielt ursprünglich unter dem Namen „Seniorenspielplatz" in Deutschland Einzug. Wegen des leicht abwertenden Beiklangs ist heute von Bewegungsparcours' und Fitnessparks die Rede. Die Oelsnitzer Damen waren von den Betätigungsmöglichkeiten, die natürlich Aktiven jeden Alters offenstehen, spontan begeistert. (ros) -FOTO: ANDREAS TANNERT (Freie Presse vom 20. November 2009) |
|
Im reiferen Alter fit wie ein Chinese
![]() Bewegungsparcours für Senioren jetzt auch in Oelsnitz Oelsnitz. In China üben sich auch Menschen hohen Alters seit jeher in Bewegung - gern auf öffentlichen Plätzen und in speziellen Parcours, die es dort seit etwa 20 Jahren gibt. Zur Jahrtausendwende schwappte die Welle nach Deutschland und machte Schlagzeilen in Ost und West: Zuletzt eröffnete Uwe Seeler im September einen Bewegungsparcours in Hamburg, und im Mai verkaufte die Herstellerfirma Playfit ihre erste Anlage in die Schweiz. In Oelsnitz, wo 4800 der 12.200 Einwohner über 55 Jahre alt sind, ist gestern eine zweiteilige Playfit-Anlage an der Friedhofstraße eingeweiht worden. Als eine der ersten testete die Oelsnitzerin Renate Treml ein Rückenmassagegerät und war begeistert: „Das tut wirklich gut." Acht gelenkschonende Trainer aus Chrom wurden aufgestellt. Die Kosten von 57.000 Euro trugen zu 75 Prozent die Europäische Union (Efre-Förderung) und zu 25 Prozent die Stadt, wie der Beigeordnete Jens Barnickel erklärte. Die beiden großen Träger der Seniorenarbeit in Oelsnitz, die Volkssolidarität und die Johanniter, hatten die Stadtverwaltung zu dem Projekt ermutigt. Petra Drescher von der Oelsnitzer Begegnungsstätte der Volkssolidarität bestätigte, dass es vor allem Frauen sind, die sich an sportlichen Aktivitäten beteiligen, obwohl es Männern auch gut bekäme. Auf den zwei Übungsplätzen (oberhalb des Friedhofs im Abstand von etwa 5o Metern) stehen Bein-, Schulter- und Rückentrainer, Beweglichkeits-, Sprungkraft- und Ganzkörpertrainer sowie Massagegeräte. Die Bedienung ist an jedem Gerät beschrieben. Die Volkssolidarität wird den Platz für ihre Arbeit nutzen, sagte Petra Drescher. Die Anlage selbst steht allen Interessierten zur Benutzung offen - nicht allein den Senioren. (Bild) Renate Treml (links) und Christin Otto, beide aus Oelsnitz, probierten gestern den Beintrainer aus. Diese Übung soll die Beinmuskulatur kräftigen, das gleichgewicht verbessern und die Kondition erhöhen. Zur Einweihung waren auch Regine Patz und Gisela Heitel aus Oelsnitz, Ingeborg Huth aus Niederwürschnitz, Tim Bochmann aus Stollberg und Tanja Mann aus Adorf gekommen (von links nach rechts). FOTO: ANDREAS TANNERT (Freie Presse vom 20. November 2009 VON RONNY SCHILDER) |