Areal in Oelsnitz wird ab Herbst umgestaltet - Klanginstallationen und Sitzgelegenheiten als Anziehungspunkte für Jung und Alt geplant
VON VIOLA HEIDRICH
Oelsnitz. Dass selbst Oelsnitzer fragend die Stirn runzeln, wenn man vom Stadtpark spricht, soll sich bald ändern. Denn das Areal an der Stadthalle wird so umgestaltet, dass es auch tatsächlich Parkcharakter hat. Los geht es im September, nach dem Tag der Sachsen.
Beim Oelsnitzer Stadtpark handelt es sich um die Fläche zwischen Stadthalle und Glückauf-Stadion. Genaugenommen gehört auch die Wiese vor der Stadthalle dazu, aber dieser Bereich soll bei der jetzigen Umgestaltung noch keine Rolle spielen, sagt Bauamtsleiter Thomas Trülzsch. Und er betont, dass es bei den geplanten Maßnahmen nicht um ein Abholzen und Neupflanzen geht, sondern „um eine Umgestaltung im Bestand". Heißt: Großbäume bleiben stehen.
Die Idee, das reichlich zwei Hektar große Areal attraktiver zu machen, ist nicht neu. Zumindest für das Teilstück oberhalb der kleinen Verbindungsstraße zwischen Innerer Neuwieser Straße und Ärztehaus gab es 2005/06 schon einmal Pläne. Die scheiterten am Geld, sagt Beigeordneter Jens Barnickel.
Damals sollte das Ganze über Mittel aus der Stadtsanierung bezahlt werden. Jetzt bietet sich mit Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) eine neue Chance. Der Zuschuss für das insgesamt knapp goo.ooo Euro teure Projekt liegt bei 75 Prozent.
Die damaligen Ideen wurden der Planungsgruppe Chemnitz PCI mit auf den Weg gegeben. „Sie sollten sie aufnehmen und auf das gesamte Gebiet anpassen", sagt Barnickel. Das Ergebnis: Im Abschnitt unterhalb des Stadions wird ein geschwungener und durch Aufweitungen und Verjüngungen auch geometrisch interessanter Weg angelegt, der zudem verschiedenfarbigen Bitumen erhält. An diesem Weg konzentriert, aber auch verteilt im Gelände sollen bespielbare Klanggeräte aus Holz- und Stahl aufgestellt werden. Parallel wird die Stadionstraße zum befahrbaren, aber verkehrsberuhigten Parkbestandteil umgestaltet. Dafür werde sie in der Breite reduziert.
Im Teil unterhalb des Verbindungsweges ist eine Freifläche für das bereits vorhandene Cafe der Stadthalle vorgesehen. Außerdem sollen in dem gesamten Gelände Sitzgelegenheiten geschaffen werden. Auf diese Weise, so Barnickel, hofft man, Jung und Alt in den Park zu ziehen. Man habe in der Stadt schon einiges für die Ortsbildaufwertung getan, nun soll auch das Potenzial des bisher eher brachliegenden Parkes genutzt werden.
Der Förderantrag ist raus, sobald die Mittel freigegeben sind, wird ausgeschrieben, sagt Jens Barnickel. Trülzsch: „Wir wollen in diesem Jahr noch so weit wie möglich kommen, abgeschlossen wird das Ganze voraussichtlich Mai/Juni 2011." Wie die Gestaltung der Fläche vor der Stadthalle soll auch die Anbindung des Stadtparkes zum neu gestalteten Parkplatz hinter dem Rathaus in einem späteren Schritt erfolgen.
Der Oelsnitzer Stadtpark, hier der Bereich oberhalb der kleinen Straße zum Ärztehaus, soll umgestaltet werden - ohne aber Großgrün zu fällen.
FOTO unten: ANDREAS TANNERT
FOTO oben: privat
Freie Presse 31.07.01.08.2010