Schwimmunterricht unterm Brückenkran 
Stadt hat am Freitag ein 4,8-Millionen-Euro-Projekt eingeweiht: die Lehrschwimmanlage
Oelsnitz. Ein Brückenkran Baujahr 1942 erinnert daran, dass sich dort, wo jetzt Kinder das Schwimmen erlernen, einst das Kompressorenhaus des Karl-Liebknecht-Schachtes befand. "Wir retten ein Stück Bergbaugeschichte", hatte Bürgermeister Hans-Ludwig Richter einmal zur Umnutzung des Industriegebäudes gesagt. Nun ist es nicht nur gerettet, sondern voller Leben. Denn nicht nur die Mädchen und Jungen der benachbarten Oelsnitzer Turley-Mittelschule, sondern auch Schüler aus umliegenden Orten sowie Vereine und Freizeitgruppen nutzen den Komplex.
Der Begriff Lehrschwimmanlage täuscht. Das Schwimmbecken ist zwar das Herzstück des 4,8 Millionen teuren und mit Stadtsanierungsmitteln geförderten Komplexes, aber entstanden ist weit mehr: Im ausgedienten Sozialtrakt sind Zimmer für Schul-Ganztagsangebote samt großem Mehrzweckraum mit Bühne entstanden und aus der ehemaligen Transformatorenstation wurde eine Sporthalle.
Das Projekt stammt von der Bauplanung Bautzen GmbH, deren Geschäftsführer Falko Hinz am Freitag davon sprach, dass die Stadt einer alten Industriestätte, "die man auch hätte abhaken können", wieder eine Nutzung und damit eine Zukunft gab. Eine besondere Herausforderung des Gebäudes seien die denkmalpflegerischen Anforderungen gewesen.
Bild: Fabian Voigt, Eddie Kohs sowie Lehrerin Katja Liebe (von rechts) von der Grundschule des Friedens in Neuwürschnitz gehörten am Freitag zu den Nutzern des neuen Lehrschwimmbeckens. Elf Klassen aus sechs Schulen von Oelsnitz und Umgebung haben hier Schwimmunterricht.
Foto: Andreas Tannert
In Freie Presse erschienen am 09.09.2011 ( Von Viola Heidrich )