Die Entstehung von Annaberg und Buchholz ist eng mit der Bergbaugeschichte des Erzgebirges verknüpft. So erzählt die Chronik, daß 1492 der Frohnauer Bergmann Kaspar Nitzel einen Silberfund am Schreckenberg machte, der viele Menschen ins Gebirge lockte.Eine Kommission unter Herzog Georg dem Bärtigen von Sachsen begann 1495 mit der Planung der neuen Siedlung. Als Gründungstag gilt der 21. September 1496 für die »Neustadt am Schreckenberg«, die 1501 durch kaiserlichen Wappenbrief den Namen St. Annaberg erhielt. Die neue Stadt entstand direkt an der Grenze des albertinischeu Landes (1485 war das Meißnische Land durch die Herzöge Ernst und Albrecht geteilt worden). So kam es 1501 im ernestischen Land im Sehmatal durch Silberfunde zur Gründung von Buchholz. Dabei blieb bis zur Vereinigung Annaberg der dominierende Ort, 1510 war es die zweitgrößte Stadt im Meißnischen Land und mit Freiberg und Schneeberg der bedeutendste Bergwerksort im Erzgebirge. So gab es in Annaberg schon um 1500 rund 380 Zechen mit mehr als 2000 Bergarbeitern. Als 1496 und 1500 etwa 125 000 Gulden. Auch das Wirken von Adam Ries (s. d.) ist mit dem Bergbau verbunden. Er wirkte zwischen 1523 und 1559 als Gegen- und Rezeßschreiber. Mit der ersten gedruckten Bergordnung in Deutschland (1509) in Annaberg wurde das bisherige mittelalterliche Bergwerksrecht verändert. Fast zwei Jahrhunderte gab es in den Annaberger Fundgruben reiche Ausbeute, im 18. Jahrhundert betrug die Ausbeute dann nur noch 170 Mark Feinsilber und 18 Zentner Kupfer jährlich. Neue Gewerbe entstanden deshalb wie die Klöppelei, Bortenmacherei und das Posamentengewerbe. Die Posamentenherstellung reicht bis in die gewerbliche Gegenwart. (Auszug aus" Silbernes Erzgebirge") |